Kleine, fliegende Tassen
Das war gar nicht fein: Um eine neue Fähigkeit zu erhalten, injiziert sich Morgan Yu eine so genannte Neuro-Mod einfach selbst, und zwar mitten ins Auge! Das ist schon beim Hinsehen schmerzhaft. Es ist allerdings auch praktisch, denn jetzt kann er sich in einen beliebigen Gegenstand verwandeln, in diesem Fall eine Kaffeetasse. So ist er klein genug, um unter der Glasscheibe eines Schalters hindurch zu rollen und einen versperrten Durchgang zu passieren.
Was wie der Sketch eines Weltraum-Komikers klingt, ist auf Talos 1 bittere Realität. Denn die Raumstation wurde von schwarzen, geisterhaften Außerirdischen überrannt, die diese und andere Fähigkeiten an Bord gebracht haben. Sprich, während Morgen die verlassene Station erkundet, springen aus unscheinbaren Objekten der Umgebung spinnenartige Schatten auf ihn zu. Dann hilft nur Weglaufen, der Griff zur Schrotflinte oder einer anderen Waffe.
Ein fehlgeschlagenes Experiment, eine Raumstation und große spielerische Freiheit: Prey erinnert in der Tat an System Shock - so wie Gerüchte es stellenweise vorweg genommen hatten.
Vielleicht hätte er ja von Beginn an schleichen sollen, denn auch das wird eine Option im spielerisch offenen Prey sein. Verwandelt er sich in ein kleines Objekt, hilft ihm das sogar dabei, nicht entdeckt zu werden. Und er kann seine Fähigkeiten kombinieren: Das Zünden eines Druckstoßes, während er als Tasse unterwegs ist, katapultiert ihn etwa mehrere Meter in die Höhe.
Kleb dir einen Weg!
Morgan kann sich zum fast komplett frei auf Talos 1 bewegen. Er macht sogar Ausflüge ins All, um so u.a. Abkürzungen zwischen verschiedenen Arealen zu finden. Langsam schwebend muss er dabei seinen Sauerstoffvorrat im Auge behalten. Im Inneren nutzt er hingegen Hilfen wie eine Kleberwaffe, um nicht nur Aliens festzunageln, sondern auch Stufen aus Klebstoff für einen Weg in die Höhe an Wänden anzubringen.
Er nutzt außerdem Automaten, um nach Bauplänen Gegenstände herzustellen: Alle auf der Station existierenden Objekte kann er laut Arkane an diesen Stationen fabrizieren. Das dafür notwendigen Material erhält er durch Zerlegen anderer Gegenstände mithilfe eines entsprechenden Werkzeugs – ungewöhnliche Waffen und Hilfsmittel sowie der Einfallsreichtum der Spieler werden offenbar eine große Rolle spielen, zumal die Entwickler betonen, dass Munition stets knapp sein wird.
Abschließend weisen sie schließlich darauf hin, dass das Erweitern von Morgans Fähigkeiten, also der Einsatz der Neuro-Mods, mitunter Außerirdische anzieht. Das Timing der Ansage stimmt, denn im nächsten Augenblick rauscht ein zwei Personen hohes Phantom heran – und das Video ist beendet.