Vorschau: Rogue System (Simulation)

von Benjamin Schmädig



Rogue System (Simulation) von Image Space Incorporated
Science-Fiction für Geduldige
Release:
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Elite Dangerous? Kindergarten! Star Citizen? Ich bitte euch! Auch Independence War, Freespace, Tie Fighter, X und Evochron Legacy: In keinem sitzt man wirklich hinterm Steuer, fliegt man wirklich ein Raumschiff – jedenfalls nicht so, wie man ein Flugzeug in Microsofts Flight Simulator, X-Plane oder IL-2 Sturmovik bewegt. Und das war Michael Juliano schon länger ein Dorn im Auge. Der ehemalige US-Air-Force-Soldat, virtuelle Weltraumflieger und Grafiker sehnte sich nach der Hardcore-Simulation des Cockpits eines Raumschiffs. Und weil es die so nicht gab, entwickelt er sie einfach selbst. Rogue System nennt er sie und wir haben erste Flugstunden genommen.

Der erste Raumkampfsimulator?

Endlich: Zum ersten Mal bin ich ohne Schritt-für-Schritt-Anleitung gestartet! Ich habe die Triebwerke angelassen, um Starterlaubnis gebeten – los ging's. Ein großartiges Gefühl!

Ihr seid nicht beeindruckt? Kein Wunder: Fliegt man Raumschiff nach Chris Roberts oder David Braben, ist selbst die ausführlichste Startvorbereitung nur ein paar Knopfdrücke lang, wenn überhaupt. Doch da beginnt der Aufwärmprozess in Rogue System erst, denn hier besteht jedes Raumschiff aus einer Vielzahl voneinander abhängiger Systeme, deren Einschalten schon mehr erfordert als das Drücken der richtigen Taste.

Licht an, Motor laufen lassen... warten

Oder anders: Bevor die Motoren überhaupt starten, sollte man im Pilotensitz Platz nehmen, ihn sichern, das Licht im Cockpit ab- und die Hintergrundbeleuchtung der Armaturen einschalten. Für den kompletten Vorgang kann man längst
Ein Traum für Science-Fiction-Fans: Jeder Knopf und alle Hebel sind bedienbar.
Ein Traum für Science-Fiction-Fans: Jeder Knopf und alle Hebel sind bedienbar.
Checklisten herunterladen; ich habe mir eine eigene geschrieben. Die Batterien müssen eingeschaltet sowie die Energieverteilung aktiviert und in den richtigen Modus versetzt werden. Da nicht gleich genügend Strom anliegt, springen sofort mehrere Warnmeldungen an – auch die bestätigt man händisch.

Zieht man zunächst Strom von der Station, an die das Schiff gekoppelt ist, kappt man die Verbindung, sobald es aus eigener Kraft genug Saft erzeugt. Man aktiviert Treibstofftanks und sagt der Maschine, welchen sie nutzen soll. Man schaltet die zentrale Multifunktionsanzeige ein, versetzt sie in den richtigen Modus, wärmt die Maschinen an, bittet um Erlaubnis, die Haupttriebwerke einzuschalten... irgendwann genießt man dann das leise, tiefe Brummen des betriebsbereiten "Motors". Und für Raumschiff-Träumer wie mich fühlt es sich wie ein Ankommen Zuhause an.

Schlafen statt Warpbeschleunigung

Genau das hat mir immer gefehlt: ein echtes Raumschiff zu steuern – oder so zu tun. Und auch wenn Rogue System kein reales Space Shuttle simuliert, wie es die kostenlos spielbare Simulation Orbiter u.a. tut, so ahmt Michael Julianos Fiktion mit realistischer Physik und realitätsnaher Bedienung
Zeitbeschleunigung verringert zwar langes Warten, trotzdem dauert der Flug von einem Himmelskörper zum nächsten eine Weile.
Zeitbeschleunigung verringert zwar langes Warten, trotzdem dauert der Flug von einem Himmelskörper zum nächsten eine Weile.
doch die Wirklichkeit nach.

Das fängt bei komplett mit der Maus (bzw. wahlweise per Tastatureingaben) bedienbaren Armaturen sowie digitalen Anzeigen an und geht über das notwendige Absetzen wichtiger Funksprüche bis zu einer Physik, die den Flug in der Schwerelosigkeit nachstellt.

Wer in Rogue System einen anderen "Mond" erreichen will, schaltet deshalb nicht auf Warp fünf, sondern heizt die Langstreckentriebwerke an, zündet und... wartet. Zeitbeschleunigung sowie ein unmittelbares Vorspulen zum nächsten erforderlichen Eingreifen verhindern stunden- oder tagelange Wartezeiten. Im Grunde fliegt man aber auf eine Art von A nach B, wie es echte Kosmonauten, Satelliten oder Sonden tun.

Kommentare

4P|Benjamin schrieb am
Anziehungskraft, Beschleunigung und Treibstoff spielen definitiv eine Rolle! U.a. muss man Apoapsis und Periapsis einrichten. Das ist alles direkter als bei den Kerbalern, wird aber grundsätzlich ähnlich simuliert. :)
sphinx2k schrieb am
Zumindest gab es ine einem Video was ich gesehen hab die Mission eine Raumstation vor dem Eintritt in die Atmospäre zu bewahren indem man sie wieder in eine Stabile Umlaufbahn bringt. Also hinfliegen, angleichen von Geschwindigkeit und Rotation und Docken anschließend die Station wieder auf Kurs bringen.
Lebensmittelspekulant schrieb am
Wie sieht es denn mit der Orbitalmechanik aus? Fliegt man einfach nur gerade aus durch den Weltraum, oder muss man, ähnlich wie bei Kerbal Space Program, auf Orbitalbahnen fliegen, Treibstoff einteilen usw? Im Bericht habe ich dazu nichts gelesen.
Wanderdüne schrieb am
Holy Shit, das Spiel ist für mich glaube ich ein Must-Buy. Das nenn ich mal Komplexität :D
schrieb am